unsere
Geschichte

Wie alles begann

Der Anfang

Die Wurzeln des TSC Hansa Syke liegen im Jahr 1998, als sich rund 20 junge Menschen der Syker Tanzschule Kirchner entschlossen, nicht mehr nur Showauftritte zu tanzen, sondern fortan auch an Turnieren teilzunehmen. Offiziell eingetragen wurde der Verein dann am 01. Dezember 1998, das erste A-Team des TSC trat 1999 in der Landesliga Nord an.

Die Hochphase des Formationstanzsports

In kürzester Zeit wuchs der TSC Hansa Syke auf drei starke Teams an. Die A & B-Lateinformationen konnten während ihrer Hochphase viele Erfolge für den Verein erzielen und wurden mehrfach zur Mannschaft des Jahres bei der Sportlerwahl im Landkreis Diepholz gekürt. Die Höhepunkte bildeten die Norddeutsche Vizemeisterschaft im Jahr 2004 und der Aufstieg des A-Teams in die 2.Bundesliga 2005. Das B-Team schaffte 2006 den Aufstieg in die Regionalliga.

Turbulente Jahre

Seit 2016 verzeichnete der Tanzsport einen schleichenden, aber stetig zunehmenden Mitgliederschwund. Besonders der männliche Nachwuchs ließ sich immer schwerer für das Tanzen im Team begeistern, diese Entwicklung hält bis heute an. Es folgten einige turbulente Jahre, in denen die Mannschaften des Vereins immer wieder sowohl um den Aufstieg als auch den Abstieg kämpften. Im Frühjahr 2020 gelingt dem Verein schließlich, aller Umstände zum Trotz, sowohl der Aufbau einer Nachwuchsmannschaft mit sehr jungen Tänzer:innen zwischen 8 und 21 Jahren in der Landesliga, als auch die Gründung einer Formationsgemeinschaft im Leistungsbereich mit einem befreundeten Verein.

Wo stehen wir heute

Zeitenwende und Aufbruchstimmung

Der Corona Lockdown im März 2020 beendet allerdings jäh die laufende Turniersaison. Der aktive Trainingsbetrieb wird für über ein Jahr so gut wie unmöglich. Aktive Nachwuchsarbeit kann so nicht mehr stattfinden. Viele Sportler:innen orientieren sich um und verlassen die Vereine.Trotz aller Widrigkeiten bleibt der Verein am Ball. Die verbliebenen, primär weiblichen Mitglieder wollen sich nicht damit abfinden, dass das Überleben ihrer Sportart und der Fortbestand des Vereins von einer Klausel in der deutschen Tanzsportordnung abhängig ist, welche ein Tanzpaar klar nach den Geschlechtern Mann und Frau definiert. Es werden Konzepte für alternative Turnierformen entwickelt, bei denen sowohl Solo Teams (Formationstanzen ohne Partner) als auch gleichgeschlechtliche Paare zugelassen werden. Nach langen Verhandlungen ruft der Niedersächsische Tanzsportverband 2021 die „Hobbyliga“ ins Leben. Diese richtet sich an Teams, die in der laufenden Saison nicht im regulären, nach der Tanzsportordnung geregelten Turnierbetrieb starten können. Das erste Turnier dieser Art findet im Juni 2022 in Syke statt und findet direkt großen Anklang. Das bunt gemischte Starterfeld sorgt beim Publikum für viel Abwechslung und trifft mit dieser Diversität im Tanzsport genau ins Schwarze. Für den TSC Hansa Syke tritt sowohl eine Solo-Formation an, als auch ein rein weibliches Equality Team, bundesweit vermutlich die erste Turniermannschaft dieser Art.

Aussichtsreiche Zukunft

Aktuell befindet sich der Verein wieder im Aufwind. Die Neuausrichtung trägt Früchte und zieht vor allem Mädchen und Frauen aller Alters- und Leistungsstufen an. Zusätzlich zum Formationstanzen steigt das Interesse bei den Aktiven an neuen Turnierformen im Einzeltanzen. Seit 2022 können Tänzerinnen:innen auch in den Kategorien “Solo” und “Duo” an den Start gehen und sind somit nicht mehr zwangsweise auf einen Partner des anderen Geschlechts angewiesen. Aber natürlich können auch nach wie vor Jungs und Männer, die den Tanzsport für sich (wieder-)entdecken, jederzeit einsteigen und überall integriert werden. Diversität schließt alle ein und niemanden aus.

Auch im Formationsbereich sind die Ambitionen im Jahr 2023 groß. Das Solo Team plant in naher Zukunft an der deutschen Meisterschaft für Show Teams teilzunehmen. Die Equality Formation wird sich im März mit der Teilnahme an der ersten Weltmeisterschaft für Teams inklusive gleichgeschlechtlicher Paare in Blackpool in England einen großen Traum erfüllen. Zusätzlich werden beide Teams in der aktuellen Saison mehrere Turniere in der Hobbyliga Nord tanzen.

Außerdem ergänzt seit 2021 der Kids Dance Club das Programm des TSC. Hier können schon die ganz kleinen Tanzfans die Freude an der Bewegung zur Musik für sich entdecken. Und mit den neu geschaffenen Möglichkeiten, sich tänzerisch zu entwickeln, stehen dem Nachwuchs im Verein alle Türen offen.

 

Plötzlich deutscher Meister

Erfolg durch Umdenken

2023 läutet den Wendepunkt einer langen Durststrecke ein. Das Nachwuchsteam – die Offspring Dancecrew – nimmt erstmals an den Deutschen Meisterschaften im Latin Solo Style in Köln teil und wird auf Anhieb zweimal Vizemeister in den Kategorien Small Group und Formation. Einen speziellen Erfolg konnte dabei Rieke Wendelken erzielen: Sie belegte den ersten Platz im Solo in den Tänzen Rumba und Jive und ist somit zweifache deutsche Meisterin.

Die Lateinformation – die Dancecrew – reist im Frühjahr 2023 als einziges deutsches Team zur ersten Weltmeisterschaft für Formationen, inklusive gleichgeschlechtlicher Paare in Blackpool, England und belegt dort Platz 6 im Finale der Teams mit 4 Paaren. Über diese Teilnahme entsteht der Kontakt zum DVET, dem Deutschen Verband für Equality-Tanzen. Es folgt eine Einladung zur Teilnahme an der deutschen Meisterschaft in berlin Ende April. Bei Ihrer Premiere im DVET kann sich die Mannschaft, bestehend aus 10 Frauen und einem Mann, mit ihrem neuen Konzept direkt beahaupten. Das Team wird auf Anhieb deutscher Meister und löst damit im deutschen Tanzsportverband eine Debatte um die Geschlechergleichstellung im Formationstanzen aus.

Plötzlich Weltmeister

Neue Ufer und der ganz große Wurf

Im November 2023 fliegen die Offspring Dancecrew und drei Solist:innen des TSC zur IDO Weltmeisterschaft in Skopje/Mazedonien.

 

Über 3 Tage geht es insgesamt 21-mal an den Start. Für fast alle Tänzer:innen ist dies das erst Turnier dieser Größenordnung. Die Nervosität entsprechend groß und die Konkurrenz hart. Zwischendurch liegen die Nerven dann auch schon mal Blank. Trotzdem können die Syker abliefern.

Die Offspring Dancecrew holt in den Mannschaftsdisziplinen der Hauptgruppe 1 und 2, zweimal Bronze und einmal Silber.

 

Ole Ebenling und Bianca Moldenhauer ertanzen sich einmal Bronze und drei Mal Silber als Mixed Duo in der Hauptgruppe. Am Finaltag gibt es Bronze und Silber im Solo Rieke Wendelken-Barniske, bei den Frauen der Hauptgruppe, in den Tänzen Jive und Paso Doble.

Zum krönenden Abschluss gewinnt Ole Ebeling im Solo bei den Herren der Hauptgruppe 2 Silber un den Tänzen Samba, Rumba und ChaChaCh, sowie die Goldmedaille und somit den Weltmeistertitel im Paso Doble. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte des TSC Hansa Syke heißt es am Freitagabend: „Please stand fort the german national anthem“.

 

21 Medaillen kann das deutsche Team um die Tänzer:innen des TSC Hansa Syke, der TSA Osnabrück und dem Tanzsportclub Dortmund in Skopje einsammeln. 13 gehen auf das Konto der Syker. Platz 4 von insgesamt 21 Nationen im Medaillenspiegel, nur geschlagen von Italien, der Türkei und Finnland.

Blick in die Zukunft

Tanzsport­geschichte schreiben

Der Verein kann seit Jahren erstmals steigende Mitgliederzahlen verzeichnen. Sowohl im Solo- als auch im Formationsbereich sind die Ambitionen für die Zukunft. Beide Sparten planen die erneuten teilnahmen an den Deutschen- und Weltmeisterschaften 2024 und hoffen ihre Leistungen weiterhin steigern zu können.

Des Weiteren erfreut sich auch die Kindersparte steten Wachstums und soll langfristig in den Turniersport integriert werden.

 

Durch die Erfolge auf dem nationalen und internationalen Parkett und seinem Engagement im Breitensport, kann der Verein die Aufmerksamkeit des Deutschen Tanzsportverbands gewinnen. Der TSC wird als Berater für Equality- und Solotanzen hinzugezogen.

 

Gemeinsam mit der Vorsitzenden Friederike Evers-Ellerbruch entstehen Entwürfe zur Änderung der Tanzsportordnung bezüglich Geschlechtergleichstellung und Gründung einer Liga für Solo-Formationen. Beide Anträge werden in der Erstabstimmung im Bundesausschuss der Formationen einstimmig angenommen

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